Schloss Erbach Fürstenau

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Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert von Kurmainz zum Schutz des benachbarten Klosters Steinbach und der umliegenden Güter gegen die Kurpfalz gebaut. Der Vorgang ist als Auseinandersetzung zwischen dem Erzbistum und der Pfalz infolge des Übergangs des Klosters Lorsch an Kurmainz 1232 zu bewerten. Der Bau auf Lehnsgrund der Schenken von Erbach, die Lehensnehmer der Pfalzgrafen waren, führte zu Verwicklungen, die zunächst mit der Vergabe eines Burglehens und später der Verpfändung an Erbach gelöst wurden. Die früheste Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1310. 1317 wird Schenk Eberhard VI. von Erbach als Mainzer Burgmann genannt. Nachdem die Burg zunächst als mainzisches Lehen an Erbach vergeben war, erwarben sie die Schenken Fürstenau 1355, endgültig 1454. Bis dahin hatte noch ein mainzischer Amtmann auf der Burg residiert.
Graf Georg III. von Erbach (1548 – 1605) ließ die Anlage schlossartig erweitern und den großen Schmuckbogen an Stelle der einstigen Toranlage errichten. Große Teile der Vorburg wie die Beschließerei im Norden (um 1590), der später barock überformte Marstall (1591) und die außerhalb gelegene Schlossmühle (Ende des 16. Jahrhunderts) gehen auf die rege Bautätigkeit des Grafen zurück. Dominant an den Schlossgebäuden dieser Zeit sind Schmuckformen der Renaissance.

Mit der Erbacher Erbteilung 1717/18 wurde Fürstenau zum Sitz der Familie Erbach-Fürstenau, welche heute noch im Schloss wohnt. Der Status als Residenz erforderte weitere Ausbauten, die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts stattfanden. 1754 – 56 wurde der Gartenpavillon errichtet, der wenige Jahre später zum Hoftheater ausgebaut wurde (1767). Im südlichen Vorhof entstanden der Tor- und Remisenbau (auch Neuer Bau, 1764 – 66) sowie eine Scheune (1754). Dem klassizistischen „Neuen Palais“ musste 1808 – 1814 die Schlosskapelle und die Kanzlei weichen, die ebenfalls aus der Zeit Georgs III. stammten. Die Entwürfe zum Neubau stammen von Friedrich Gerhard Wahl, Baudirektor des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken. Zu den spätesten Gebäuden des Schlossensembles gehört die Orangerie im Lustgarten (1834 – 1838 an Stelle eines Vorgängerbaus von 1760) und ein Holzmagazin (1886) im Schlosshof.