Kloster Engelberg

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Die Geschichte des Engelberges über dem Main, damals „Rulesberg“ genannt, geht zurück bis in die vorchristliche Epoche. Damals befand sich dort eine heidnische Kultstätte, wovon heute noch der sogenannte „Hünenstein“ oder „Heuneschüssel“, ein gewaltiger Felsblock mit einer schüsselartigen Vertiefung, Zeugnis gibt.
Etwa um 1300 wurde auf dem Berg eine einfache Kapelle aus Holz errichtet und dem Erzengel Michael geweiht. Als Anführer der himmlischen Heerscharen wählte man ihn mit Vorliebe zum Kirchenpatron an Plätzen ehemaliger heidnischer Heiligtümer. So wurde aus dem alten „Rulesberg“ allmählich der „Engelberg“. Anfang des 14. Jahrhunderts (1310 wird genannt) kam in die Kapelle auch eine Marienstatue, die dort bis heute als wundertätiges Gnadenbild verehrt wird und das Ziel von Wallfahrten ist.
Die Doppelverehrung des Erzengels Michael und der Gottesmutter Maria, als „Königin der Engel“, ist der Ursprung der hiesigen Wallfahrt. Ihre älteste authentische Urkunde, deren Inhalt auf eine stark besuchte, aber reparaturbedürftige Kapelle schließen lässt, stammt aus dem Jahr 1406.

Als die Zahl der Pilger immer stärker wurde, berief der Mainzer Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt, zu dessen Sprengel das Gebiet seinerzeit gehörte, 1630 die Kapuziner auf den Engelberg und ließ ihnen ein Kloster bauen, zunächst ein Hospiz mit wenigen Brüdern, das 1647 zum Konvent erhoben wurde. Den ersten urkundlich belegten Marien-Gnadenaltar stiftet 1692 General Jakob Alfons Franz Calderon d’Avila, der auch 1695 in der Klosterkirche beigesetzt wurde, und dessen Grabplatte dort erhalten ist. Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst, die Kapuziner mussten nach Aschaffenburg umziehen.
1828 wurde das Kloster auf Anordnung Königs Ludwig I. von Bayern von den Franziskanern wieder als Hospiz eröffnet, und zwar zunächst von der Fränkischen Franziskanerprovinz, die aber 1836 in der Bayerischen Franziskanerprovinz (Bavaria) aufging. 1865 erschien in Band 1 der „Bilder aus der Geschichte der Kirche“ die Erzählung „Maria Regina“ von Gräfin Ida Hahn-Hahn, die sich um das Kloster Engelberg über dem Main rankt.

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