Kirche Mainbullau

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Das Kirchdorf Mainbullau entstand als eine Rodungssiedlung der Rüden von Collenberg (Lehensmänner des Deutschen Ordens), und gehörte ursprünglich zur Cent Kleinheubach. Der Ort wird bereits Mitte des 13. Jahrhunderts im Mainzer Koppelfutterverzeichnis genannt.
Im 16. Jahrhundert hatten die Rüdt von Collenberg ihre beiden Vogteiorte Mainbullau und Rüdenau zu einem eigenen Halsgericht erhoben. Im durch die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges fast entvölkerten ehemals evangelischen Ort siedelten die Bischöfe ab 1668 wieder katholische Bauern an. 1803 wurde das Dorf bei der Säkularisation dem Fürstenhaus Leiningen zugeschlagen, dann dem Großherzogtum Baden und schließlich dem Großherzogtum Hessen. Bayern erhielt dann durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 endgültig die Oberhoheit.
Die Kirche St. Katharina ist wohl mehrfach überbaut. Der dreigeschossige Turm und der Chor sind frühgotisch und den Stilformen zufolge etwa um 1300 vom Deutschherrenorden erbaut und dienten bis 1636 den Herren Rüdt von Collenberg als Kirchenburg. Anschließend kam die Kirche unter die Herrschaft des Mainzer Kurfürsten und blieb Mainzer Lehen bis zum Jahre 1803. Das barocke Langhaus wurde 1799 errichtet.

An der Südseite befindet sich eine Steinplatte mit drei Öffnungen – eine römische Spolie (Bauteil, das aus Bauten älterer Kulturen stammt und in einem neuen Bauwerk wiederverwendet wird), wahrscheinlich eine Hypokaustplatte (Platte einer Flächenheizung). Der Chor des Ostturms hat ein Rippenkreuzgewölbe, steil geprägte Rippen enden in einem runden Schlussstein mit Vierblatt und Eicheln. An der Stirnkante befindet sich eine Spottmaske mit ausgestreckter Zunge. Das spitzbogige Fenster auf der Ostseite ist wohl noch original. Die Sakristei liegt südlich des Chores. Das flachgedeckte Langhaus hat drei Fensterachsen. Im Portal befindet sich eine Nische mit einer Holzfigur der heiligen Katharina.

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